Ein Fuss als Greifzange
Plötzlich war er da. Gestern noch vor dem heftigen Gewitter hinter einem Grat verschwunden, sass Johannes heute Morgen ganz plötzlich wieder in der Auswilderungsnische. Mit viel Energie riss er bereits am tagesfrischen Futter und zeigte, welch praktisches Werkzeug seine Fänge und Krallen sind.
Mit den drei Vorderzehen und der einzelnen Hinterzehe ist der kräftige Greiffuss des Bartgeiers gleich einer Greifzange, mit welcher er geschickt Nahrungsobjekte festhalten und bearbeiten kann. Auch transportiert der Bartgeier – als einziger Geier – Nahrung wie auch Nistmaterial in den Fängen statt im Schnabel. Doch Ausnahmen gibt es: nach erfolglosem Versuch, ein sperriges Knochenstück als Ganzes zu schlucken, packte Johannes das Knochenteil mit dem Schnabel, flog ein Stück zu einem neuen Platz und zerteilte – nun mit Erfolg – das Stück zu schluckbarer Grösse.