Wenn die Beute den Besitzer wechselst

Dank dem sonnigen Wetter und dem günstigen Wind waren heute neben den Bartgeiern Obwaldera, Marco und Fredueli besonders viele Steinadler am Henglihang unterwegs. Bis zu vier Individuen zogen gleichzeitig ihre Runden um das Henglihorn. Die Begegnungen zwischen den Bartgeiern und Steinadlern blieben heute friedlich, ausser ein paar rasanten Verfolgungsflügen mit akrobatischen Flugeinlagen. Doch das ist nicht immer der Fall. Besonders während der Brutsaison verteidigen auch Bartgeier das Gebiet unmittelbar um den Horst gegen Eindringlinge. In seltenen Fällen kann es dabei zu tödlichen Auseinandersetzungen zwischen Steinadler und Bartgeier kommen. Auch füttern Bartgeier ihre Jungtiere nicht nur mit Knochen, sondern auch mit Fleischstücken. Da Bartgeier nicht selber jagen, kommt es vor, dass diese die Beute von anderen Greifvögeln stehlen. Dieses Verhalten nennt sich Kleptoparasitismus (oder Beuteparasitismus) und konnte auch hier am Henglihang schon beobachtet werden. Dabei tauchte der adulte, noch unbekannte Bartgeier mit einem frischen Murmeltier auf, welches er wohl dem jungen Adler geklaut hatte (siehe Bilder).