Sempach II trotzt dem Winter
Im Winter ist die Luft meist ruhig und turbulenzarm. Dies ist beliebt bei Gleitschirmfliegern für ruhiges Gleiten, ist aber auch ideal, um Bartgeier beim Segeln zu beobachten und zu fotografieren.
Gleich mehrere Winterfotos von Sempach II haben uns erreicht. Gregory Bonnet sichtete das Bartgeierweibchen im Dezember bei Aravis in den Hochsavoyen. Und Fotos von Hansruedi Weyrich vom Januar 2018 zeigen, wie sie beim Gemmipass im Wallis an schroffen Felsen und Hängen vorbeisegelte.
Gut gerüstet für eisige Temperaturen
Am Tag des Fotos am Gemmipass war es klirrend kalt: minus sechs Grad auf dem Pass auf rund 2300m und einige Grad kälter auf Flughöhe von Sempach II. Doch Bartgeier sind für tiefe Temperaturen gerüstet. Ihre breiten, steifen und überlappenden Konturfedern verhindern, dass eisiger Wind in die weichen, isolierenden Daunen darunter eindringt. Ihre Beine sind lang befiedert und im Flug im Gefieder versteckt. Wegen ihrer Grösse verbrauchen Bartgeier zudem bei tiefen Temperaturen nur unbedeutend mehr Energie als wenn es wärmer ist.