Schlafplätze

Für junge Bartgeier sind punktgenaue Landungen sehr schwierig, da sie das Steuern und Bremsen im Flug erst erlernen müssen. Somit wählen sie am Anfang meist eine Wiese als Landeplatz, wo es nicht so schlimm ist, wenn der angepeilte Ort um einige Meter verfehlt wird. Auch kommt es nicht selten vor, dass sie mit dem Bauch statt mit den Füssen auf dem Boden auftreffen und sich noch mit den Flügeln abstützen, wenn sie die Balance verlieren. Mit etwas Übung werden die Landungen immer sauberer und die Junggeier können auch auf Felsvorsprüngen oder Einbuchtungen in Steilwänden aufsetzten. Diese Orte sind dann auch die bevorzugten Nachtlager von Bartgeiern, da sie vom Boden aus nicht erreichbar und somit gut geschützt sind. Weil adulte Bartgeier nur für die Aufzucht der Jungen einen Horst bauen, selbst aber nicht in einem Nest schlafen, sind sie nicht an einen fixen Schlafplatz gebunden. Auch unsere ausgewilderten Junggeier verbringen die Nächte an verschiedenen Orten. Fredueli wählt meist einen Platz in der Felswand, da er unterdessen auch Landungen an schwierigen Stellen mühelos meistert (siehe Fotos). Finja fliegt noch nicht so lange und verbringt die Nächte oft an etwas weniger steilen Stellen. Auch sie macht aber jeden Tag grosse Fortschritte und wird bald auch punktgenau landen können.