Die Wichtigkeit der Huftiere
Lange Zeit hat sich heute kein Bartgeier beim Henglirain blicken lassen. Er kurz vor 17.00 Uhr ist Finja von ihrem Ausflug in den Norden zurückgekehrt, während Fredueli sich nach wie vor östlich vom Auswilderungs-Standort in der Umgebung vom Brunnistock befindet. Dafür können andere Wildtiere wie Gämsen und Steinböcke beobachtet werden. Für Bartgeier ist die Anwesenheit dieser Huftiere sehr wichtig, denn sie bilden seine spätere Nahrungsgrundlage: Nur wo dichte Wildbestände vorkommen, fällt auch genügend Aas an, damit der Bartgeier etwas zu fressen findet. Leider war dem nicht immer so. Steinbock, Gämse, Reh und Rothirsch waren in der Schweiz entweder ganz ausgestorben oder bloss noch in kleiner Anzahl vorhanden. Die Populationen haben sich unterdessen eigenständig oder dank Wiederansiedlungen erholt. Steinböcke wurden beispielweise illegal von Italien in die Schweiz geschmuggelt und im Jahre 1911 bei den Grauen Hörnern zum ersten Mal ausgesetzt. Heute leben wieder rund 30'000 Steinböcke im Alpenraum. Somit ist ein anderes Wiederansiedlungsprojekt eine wichtige Voraussetzung, dass sich auch der Bartgeier wieder heimisch fühlen kann.